Seit gut 2 Jahren hat sich die BAUWENDE daran beteiligt für die Berücksichtigung der Grauen Energie im Gebäude-Energie-Gesetz zu streiten. Wir haben uns gemeinsam mit vielen anderen Akteuren aus dem Bausektor vor gut einem Jahr als Bauwende-Bündnis für eine Verpflichtung zum ökobilanziellen Variantenvergleich stark gemacht. Mit unserem Factsheet haben wir uns kurz vor den letzten Verhandlungen der Berichterstatter der Koalition noch einmal in die Diskussion eingemischt. Frau Prof. Lamia Messari-Becker von der Universität Siegen, die auch Mitglied im SRU ist, hat in dieser Phase einen Vorschlag gemacht, der in eine ähnliche Richtung zielte und auch die Architects For Future haben sich für eine Berücksichtigung der grauen Energie eingesetzt.
Was jetzt beschlossen wurde, bleibt deutlich hinter diesen beiden Möglichkeiten zurück: Dem Vernehmen nach wird in die Überprüfungsklausel aufgenommen, dass eine Berücksichtigung der Grauen Energie bei der nächsten Novelle im Jahr 2023 zu prüfen ist. So soll es wohl am 17. Juni im Ausschuss für Wirtschaft und Energie und am 18. oder 19. Juni im Bundestag beschlossen werden.
Auch wenn er klein ist, dieser erste Schritt ist ein Erfolg! Denn die graue Energie wird damit zum ersten Mal überhaupt als eine relevante Größe vom Gesetzgeber anerkannt. Diesen Erfolg haben wir alle, die sich seit langem darum bemühen, dass alle Phasen des Lebenszyklus in der öffentlichen Steuerung des Bauens Berücksichtigung finden, gemeinsam ermöglicht. DANKE!
Wir werden natürlich weiterhin und umso mehr dafür streiten, dass die graue Energie bei der Überprüfung des Gesetzes 2023 dann wirklich Eingang ins Gesetz findet; und zwar in einer Form, die einen substanziellen Beitrag für den Klima- und Ressourcenschutz beim Bauen leistet.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit dieser guten Nachricht beschwingt in die Pfingstfeiertage starten. Uli F. Wischnath
Ich habe Herrn Wischnath am 19.12.2021 in der NDR-Sendung um 22:05 Uhr bei Jörg Pilawa gesehen. Mein Interesse am Thema wurde ausgelöst durch den Regenmangel ab 2018, den damit einhergehenden Problemen, und die Aufforderung einer Freundin, zugunsten eines angestrebten Naturschutzgebietes im Altdorfer Wald gegen weiter gehenden Kiesabbau eine Petition zu unterschreiben. Dank der Öffentl-Rechtl habe ich viele Sendungen gesehen, aufgrund derer ich Zusammenhänge verinnerlichen konnte. An dieser Stelle kann ich lediglich meine tiefe Solidarität bekunden.