Das Bundesministerium für Umwelt & Co hat Mitte Dezember einen Entwurf für das dritte Deutsche Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess III) zur Stellungnahme durch die Bundesländer und Verbände veröffentlicht. Sehr erfreulich ist, dass die Berücksichtigung der Herstellungsphase von Gebäuden bei der KfW-Förderung als prioritäre, von der Bundesregierung vorgesehene Maßnahme benannt wird. Es ist auch gut, dass die Bekämpfung von Reboundeffektenund die Werbung für eine größere Verbreitung nachhaltigen Konsums als Ziele benannt werden und der Nexus Ressourcenschonung und Klimaschutz zum Thema gemacht wird. Alles in allem bleibt dieses Programm aber deutlich hinter seinen Möglichkeiten.
Grundsätzlich würde es dem Programm gut stehen nicht ein Ressourcen-EFFIZIENZ-Programm, sondern ein Ressourcen-SCHUTZ-Programm zu sein. Denn Effizienz reicht nicht aus, um den großen Rohstoffkonsum auf ein sinnvolles Maß herunter zu bekommen. Dafür bedarf es auch des Ersatzes von Rohstoffen, die einen großen Energie- und Primärrohstoffhunger haben, durch solche mit geringeren Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Und genauso braucht es Strategien, wie wir an einigen Stellen schlicht mit Weniger zu einem guten Leben kommen.
Im Baubereich sind für uns drei Forderungen zentral:
- Die Einbeziehung der Herstellung, Instandhaltung und Entsorgung von Bauwerken in die nächste Fassung des Gebäude-Energie-Gesetzes
- Die gemeinsame Adressierung von Klima- und Ressourcenschutz in der geplanten KfW-Förderung, die die Herstellung, Instandhaltung und Entsorgung adressiert. Dies erfordert ein doppeltes Benchmarking unter Verwendung der Bewertungsgrößen Treibhausgas-Potential (GWP) und Primärenergiebedarf (P,ges oder KEA)
- Eine Aufnahme des Indikators Kumulierter Rohstoff Aufwand in die Umweltproduktdeklarationen (EPDs) von Baustoffen, damit in Zukunft vernünftige Abschätzungen des Ressourcenbefarfs für ein Gebäude vorgenommen werden können.
Die Begründungen für diese Forderungen und weitere Ergänzungen, die aus Sicht des BAUWENDE e.V. vorgenommen werden sollten, finden sich in der Stellungnahme, die wir hier für Sie bereit stellen.