BAUWENDE Warum?

Bauwerke sind für ca. 40 % der Treibhausgasemissionen und des Energieverbrauchs sowie jeweils 50 % der Rohstoffentnahmen aus der Natur sowie der Abfallmassen verantwortlich und tragen so in hohem Maße zur Klimaerwärmung und zum Ressourcenverbrauch bei. Die heutige Art zu Bauen ist nicht nachhaltig und von daher muss sich hier etwas ändern.

Klimaschutz

Die Weltgemeinschaft hat sich im Pariser Abkommen verpflichtet die globale Erwärmung auf maximal 2° C zu beschränken. Dis erfordert massive Anstrengungen in allen Lebensbereichen. Im Bereich Bauen muss eine Verminderung von CO2-Emissionen im Betrieb und bei der Herstellung erreicht werden. Daneben bietet das Bauen die Chance CO2-Senken zu schaffen. Mehr lesen …

Ressourcenschonung

Die Bautätigkeit ist derzeit für den Verbrauch von 50 % aller extrahierten Materialien verantwortlich. Abbruchmaterialien werden zwar häufig wiederverwendet, aber nur in minderwertiger Art und Weise. Letztlich werden so riesige Mengen von nicht verwertbarem Abfall erzeugt. Die verbrauchten Mengen an nicht-erneuerbaren Ressourcen erreichen dabei inzwischen ähnliche Größenordnungen, wie die der verfügbaren Vorräte. Es ist von daher dringend geboten, so zu bauen, dass das Lebensende des Bauwerks und die Wiederverwendung der Materialien schon mit bedacht werden: D. h. möglichst viele kreislauffähige Materialien zu verwenden und diese auch so im Bauwerk einzubauen, dass eine hochwertige Wiederverwertung möglich ist.

Ein großer Hebel für die Ressourceneffizienz liegt darin, mit weniger auszukommen. Brauchen wir wirklich so viel Wohnfläche pro Person, wie es heute üblich ist? Welche Abrisse könnten vermieden werden? Auch das Potential der Suffizienz muss dringend gehoben werden!

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist heutzutage in aller Munde und ist in vielen Kontexten schon eher hohle Phrase als handfeste Leitlinie. Aus unserem Verständnis von Nachhaltigkeit heraus wollen wir für Klimaschutz und Ressourcenschonung am Bau sorgen in Einklang mit den Bedürfnissen der Menschen und das zu vertretbaren Kosten.

Unser Verständnis davon, wie die 3 Teilaspekte der Nachhaltigkeit – Ökologie, Soziales und Wirtschaft – zueinander stehen, stellen wir gerne als Analogie dar: Da wir im Bereich Bauen unterwegs sind, verwenden wir dafür ein Bauwerk: Die Ökologie ist das Fundament, das Soziale der Baukörper und die Ökonomie das Dach. Ein Gebäude ist nur brauchbar, wenn alle 3 Elemente taugen. Aber ein Fehler im Fundament kann nicht durch ein besseres Dach ausgeglichen werden. Anders als beim 3-Säulen-Modell – das bezeichnenderweise von einem Akteur aus der Wirtschaft, nämlich der chemischen Industrie eingeführt wurde – gibt es in dem von uns verwendeten Modell eine klare Hierarchie der verschiedenen Aspekte und nicht ein Nebeneinander. Denn einer Welt, die aus den Fugen gerät, hilft es nicht, wenn Häuser besonders wirtschaftlich sind.